in Laer, Gelsenkirchen und Nordwalde

Publikum feiert Chor

Nordwalde. Die Tradition der Nordwalder Kirchenmusik in der Pfarrkirche St. Dionysius erfreut sich großer Beliebtheit. Unter der Leitung von Arndt Winkelmann und Thorsten Schlepphorst wurde der Nordwalder Renaissancechor "Venestra musica" von dem Buer`schen Kammerorchester und den Solisten Christiane Pesendorfer und Arndt Winkelmann unterstützt, um die Werke von Johann Sebastian Bach jetzt angemessen erklingen zu lassen.

Der Komponist hat seinem Werk jeweils Auszüge aus der Bibel oder der christlichen Liturgie zugrunde gelegt. So wurde zum Fest "Mariä Reinigung" unter anderem die Kantate "Ich habe genug" konzipiert.

Ausgehend vom dem Lukas-Evangelium entstammenden Text über den greisen Simeon, der den Tod als Heimkehr zum Herrn preist, hat Bach die dort vermittelten Gefühle klanglich zum Ausdruck gebracht.

Die zweite Arie, "Schlummert ein, ihr matten Augen" entwirft ein von paradiesischer Ruhe geprägtes Bild des Todes und eine Absage an alles Weltliche. Diese Arie ist wohl der Hauptgrund für die Beliebtheit der ganzen Kantate.

Basierend auf einem Auszug aus dem Gleichnis von den fünf klugen Jungfrauen aus dem Matthäus-Evangelium entstand der Choral "Wachet auf". Bereits im ersten Satz der Kantate wird dem Zuhörer durch ein Wechselspiel von Streichern und Bläsern ein festliches Gefühl vermittelt, das dann durch die Choralmelodie im Sopran des Chores seinen Höhepunkt findet.

Mit dem folgenden Duett "Mein Freund ist mein! Und ich bin dein!", das aus einem Wechsel von Soloabschnitten besteht, stachen besonders die Solisten Christiane Pesendorfer (Sopran) und Arndt Winkelmann (Bass) sowie der Part der Solooboe hervor, bevor abschließend die Strophe "Gloria sei dir gesungen" vom Chor "Venestra musica" in vierstimmiger Harmonisierung als würdiger Abschluss einer der bedeutendsten Kantaten Bachs durch das gut besuchte Kirchenschiff erklang.

Das Publikum in der Pfarrkirche feierte die Leistungen des Chores und des Orchesters mit anhaltendem Applaus und wurde am Ende noch mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Streichersymphonie Nr. 10 h-Moll und der Suite im alten Stil von A.G. Schnittker, belohnt.

Dienstag, 5. Juni 2006 | Quelle: WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN (Nordwalde)

Musik mit besonderem Reiz

Laer - Klassische Konzerte haben ihren besonderen Reiz. Die Musik verbreitet oft eine ganz feierliche Stimmung und die Zuhörer können sich leicht in eine andere Welt träumen.

Noch beeindruckender sind die Aufführungen dann, wenn sie in besonderen Räumen stattfinden. Am Sonntag konnten Musikfreunde sich über ein Benefizkonzert in der Matthäuskirche in Laer freuen. Die gesammelten Spenden kommen der Fertigstellung des neuen Gotteshauses zugute.

Solisten
Angeregt durch den Laerer Arndt Winkelmann, der bei dem Konzert mehrere Soli sang, hatten sich das "Buersche Kammerorchester" aus Gelsenkirchen und der Kammerchor "Venestra Musica" aus Nordwalde zu einer gemeinsamen Aufführung zusammengefunden.
Winkelmann, der sowohl Dirigent des Orchesters, als auch für die Stimmbildung des Chores zuständig ist, hatte die Zusammenarbeit vorgeschlagen. Die musikalische Gesamtleitung an diesem Abend übernahm Thorsten Schlepphorst. Auf dem Programm standen Stücke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart.
Begonnen wurde mit Bachs Kantate "Ich habe genug", die das Kammerorchester und Arndt Winkelmann als Solist vorstellten. Der aus dem Lukas-Evangelium entstammende Text thematisiert die Todessehnsucht des greisen und kranken Simeon, der Jesus bereits gesehen hat und sich nun auf die Heimkehr in den Himmel vorbereitet.

Im zweiten Teil sang Hanna Weißbach Mozarts Arie "Prigionier che fa ritorno" aus seinem Oratorium "Beteulia liberata". Thorsten Schlepphorst begleitete sie an der Orgel. Das Stück verwendet einen Text des italienischen Dichters Pietro Metastasio, der die Geschehnisse im apokryphen Buch Judith beschreibt

Den Abschluss des Konzerts bildete die Kantate "Wachet auf" von Johann Sebastian Bach. Hier sangen der Kammerchor "Venestra Musica" und die beiden Solisten Arndt Winkelmann und Christiane Pesendorfer.

Gleichnis

"Wachet auf" beschäftigt sich, wie das erste Stück Bachs, mit der Vereinigung mit Gott. Der dem Matthäus-Evangelium entnommene Text erzählt das Gleichnis der fünf törichten und fünf klugen Jungfrauen, die auf die Ankunft Jesu als Bräutigam warten.

Das Publikum war von dem Konzert begeistert. Klassikfans können die Musiker noch bei Auftritten in Nordwalde und Gelsenkirchen erleben. - Antje Pennekamp

Dienstag, 22. Mai 2007 | Quelle: Münstersche Zeitung (Horstmar/Laer)